Elisa Bollazzi / Hubert Renard: Cabinet de regard: Petit Swiss
Die Untersuchungseinheit der Mailänder Künstlerin besteht aus einem Mikroskop, neun ausgewählten Kunstfragmenten und einem „conceptual cake“. Elisa Bollazzi sät je ein Kunstfragment von neun zeitgenössischen Schweizer KünstlerInnen in die „Kunstkiste“. „Botanische“ Beschreibungen von Hubert Renard verweisen auf die beteiligten Künstler. Bollazzis Microcollection nahm 1990 ihren Anfang auf der Biennale in Venedig und ist mittlerweile auf nahezu tausend Fragmente von Werken zeitgenössischer Künstler angewachsen.
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Séra Ildi: Archäologie der Erinnerungen
Dünne Fäden schweben zwischen den hohen Stöcken, Wörter, Sätze und Satzfragmente sind auf sie aufgefädelt, sie werden in den Köpfen jener, die sie wahrnehmen, neu zusammengesetzt. Mit wie wenigen Wörtern kann man eine Geschichte erzählen? Die Künstlerin spürte den verborgenen Geschichten, die den Plätzen und Strassen Zürichs innewohnen mit einem Erinnerungsbriefkastens und in Internetforen nach. Die Texte stückelte sie in Fragmente und setzte sie neu zusammen.
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Andrea Silbermann: 12 Steine
Die Künstlerin kam aus Dresden mit einem Auto voller Steine und Äste, um drei Tage lang im Merkurgarten zu arbeiten. Die Findlinge aus Mecklenburg wurden mit Papier überzogen und mit Leinölfirnis eingepinselt. Das macht das Papier wetterfest und leicht transparent, so dass es eher wie eine Haut wirkt. Die Steine wirken organisch unter dieser Haut – als würde sich ein Leben darin entwickeln, fast würde man etwas Pochendes, Warmes erwarten, wenn man sie berührt. Die Auslegeordnung bezieht sich auf Konzepte in der Philosophie, Mystik und Mathematik.
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Anna Kanai: Ardzack
Der ursprüngliche Plan bestand in der Erstellung von zwei Sitzmöbeln mit futuristischen Zügen aus Stampflehm. Dazu wurden Schalungen aus Holz angefertigt, in die Erde eingegraben, mit Lehm und Erdpigmenten gefüllt und eingestampft. Die aus den Formen “geschälten” Pyramiden wurden aber nicht zu Möbeln zusammengefügt, sondern in einer als „Schatztruhe“ interpretierten, halb geöffneten Pflanzkiste eingesetzt.
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Lisa Schiess: Fragment aus der ROSENHECKE
Ein Fahnenstoff, bedruckt mit Rosen-Zuchtnamen, betont die Grenze des Merkurgartens. Das gesamte Werk “ROSENHECKE”, wurde 2007 erstmals im Rahmen der Ausstellung “Môtiers – art en plein air” gezeigt. Der Schriftzug verbindet Rosennamen zu einer poetischen Assoziationskette. Anstatt im Garten, werden die Rosen in unsere Imagination gepflanzt, wo sie zu blühen beginnen. In dieser Hinsicht weist das Werk eine Verbindung zur “Archäologie der Erinnerungen” und “Petit Swiss” auf, die ebenfalls auf die Fantasie der BetrachterInnen bauen.
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Jürg Egli: Mooslandschaften
Die vier Mooslandschaften in Aluminium-Boxen haben ihren Ursprung an neuralgischen Orten der Stadt: dem Dach der temporären Galerie Sollbruchstelle und der künftigen Baustelle des “Gartens der Künste” – Teil der Kunsthaus-Erweiterung des britischen Architekten David Chipperfield. Die Mini-Gärtchen aus Gräsern und Moos erinnern an anmutige Landschaften mit sanften Hügeln und grünen Tälern und reflektieren zugleich die mobilen Pflanzkisten im Merkurgarten.
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Anne Staehelin: kunst pflanzen
Die Basler Künstlerin nimmt den Titel der Kunstreihe wortwörtlich. 150 Blumenzwiebeln von Osterglocken wurden von ihr in die abstrahierte Form eines dreiblättrigen Kleeblatts ausgelegt und zusammen mit den MerkurgärtnerInnen eingepflanzt. Somit beherbergt der Garten ein zunächst unsichtbares Kunstwerk – erst im folgenden Frühling wird es sichtbar werden. Das anschliessende Gespräch drehte sich unter anderem um die Grenzen zwischen Kunst und Gärtnerei.
Thomas Dimov: Wahrheitsfenster
Im Merkurgarten steht ein Gartenhaus in Form eines Holzcontainers. Seine Konstruktion besteht aus Pflanzenfasern – Holz, Stroh, Hanf und Flachs – sowie aus Lehm. Dieses experimentelle Bauwerk war der Ausgangspunkt für das Projekt einer Installation in der temporären Galerie „Limited Contract“: In eine Wand aus „vermauerten“ und mit Lehm verputzten Strohballen werden unterschiedlich grosse Holzrahmen eingesetzt. Sie bilden die auch aus dem Strohballenbau bekannten „Wahrheitsfenster“. Die Visualisierungen des nicht realisierten Werks sind im Gartenhaus ausgestellt.